Planning ist so viel mehr als nur Termine notieren
Heute möchte ich euch in die Welt des Planens entführen. Es ist so viel mehr, als nur Termine notieren! Ich werde euch zeigen, wie ich das hier so mache und meine Absicht ist dabei, euch zu inspirieren. Es gibt nicht nur meine Art- jede von uns kann ihre eigene Art finden, die zu ihr passt. Man braucht nur ein paar Tools und ein paar wichtige Überlegungen vorher. Und dann kann man loslegen!
Planning ist für mich neben der Verwaltung meiner Termine eine Art Tagebuch zu schreiben. Doch nicht mehr mit Schloss und „… ich bin soooo verliebt!“, sondern eine Tagesplanung, die dann zu einem spannenden Tagebuch wird- mit der Zeit. Manches plane ich im Voraus, manches ergänze ich im Nachhinein. Je nachdem, wie es grad kommt und wie viel Zeit ich habe. Zeit spielt hier bei mir eine große Rolle. Ich kann nicht jeden Tag planen. Das würde mich sowohl zeitlich als auch gestalterisch überfordern. Nur bestimmte Teile plane ich täglich, vor allem meine Termine.
Bevor wir aber loslegen, wie ich das im Einzelnen alles mache, stehen erst mal einige Überlegungen an, die Entscheidungen erfordern. Und dann die Beschaffung der verschiedenen Werkzeuge, auch Tolls genannt. Damit ihr aber auch gleich einen Eindruck bekommt, wie das Ergebnis aussehen könnte, hier zwei Fotos zur Einstimmung und Motivation, weiterzulesen 😉
Welcher Planer ist für mich der richtige?
Damit du später mit deinem Planer gut zurechtkommst, muss du dir vor der Anschaffung einige Dinge überlegen. Es gibt drei große Planer Arten:
- ein Buch, sei es gebunden oder ein Spiralheft oder sonst wie zusammengehalten. Merkmal ist hier, dass es vom Platz her abgeschlossen ist. Man kann nichts mehr hinzufügen, wenn es voll ist oder austauschen. Man muss dann ein neues Buch anfangen.
- ein Planer mit Ringen. Diese Art von Planer füllt man mit Blättern. Man kann sie austauschen, neue einfügen, mit Registern arbeiten und immer das aktuelle (Jahr oder Monat) einordnen. Diese Planer sind also inhaltlich sehr flexibel. Man braucht dann dazu eine Art Ablagesystem, wo man Aussortiertes bzw. Abgeschlossenes ablegen und aufbewahren kann.
- ein sog. Dori, also ein Planer mit Gummis, in die man einzelne Heftchen einlegen und bei Bedarf auch austauschen kann. Diese Planer sind eine Mischung aus Buch und Ring Planer. Ein Heftchen ist räumlich in sich abgeschlossen doch kann man da die Heftchen eben austauschen und erneuern.
Je nachdem, zu welchem System du neigst, kannst du dann in Größe und Ausführung aus unendlich vielen Angeboten aussuchen. Denn es kommt auf die Größe an! Wenn du täglich einen A5 Planer mit dir rumschleppen willst, dann brauchst du definitiv eine größere Tasche als bei einem A6 Format in Postkartengröße. Andererseits musst du genügend Platz zum Schreiben (und dekorieren) haben, damit auch alles reinpasst, was du aufzeichnen willst. Daher sind es die Planer in mittlerer Größe, die am häufigsten verwendet werden.
Ich trage zwei davon täglich mit mir rum. Einen Dori Planer im B6 Format (12,5 x 17,5 cm) sowie einen Personal Wide Ring Planer (12,0 x 17,1 cm). Das sind meine zwei Hauptakteure. Beide haben in etwa dasselbe Format, doch zwei unterschiedliche Systeme. Mit einem abgeschlossenen System wie einem Buch habe ich meine Probleme, weil der Platz begrenzt ist. Ich komme mental nicht damit zurecht, wenn ich auf der letzten Seite bin. Ich brauche immer ein open end. Doch das ist was ganz Persönliches.
Mein B6 Dori ist mein Planer für alles. Also mein eigentliches Gehirn. Ohne ihn würde ich wahrscheinlich nicht mehr wissen, wo ich wohne. Darin schreibe ich alles auf, was ich nicht vergessen darf und meine ganzen Termine- vom Arztbesuch bis zum Friseurtermin. Der Ring Planer ist ausschließlich für meinen Job. Er sagt mir, was ich täglich, monatlich zu tun habe und teilt den ganzen Wust einer selbständigen Unternehmerin in kleine Häppchen auf. Er hilft mir, alle Bälle in der Luft zu halten.
Natürlich habe ich weitere Formate an Planern auch. Wie z.B. den Mini A7 Nano Planer Dori, der meine Passwörter aufbewahrt. Doch der bleibt immer zuhause und ist strikt nur für Passwörter. Oder mein A5 Planer, der auch ausschließlich zuhause im Einsatz ist und meine Strickanleitungen, die ich selbst entwerfe, aufbewahrt. Oder ein weiterer A5 Planer, der eher ein Notizheft ist und in dem ich rumschmiere und schnell etwas notiere. Er liegt immer auf meinem Schreibtisch griffbereit und aufgeschlagen. Oder oder oder. Ich habe sehr viele davon. Weil ich sie einfach liebe. Und weil ich sie mache.
Bevor es mit dem Planning losgeht
So, jetzt hast du dich also für ein System entschieden und weisst, was du in deinem Planer alles aufschreiben willst. Jetzt brauchst du also das Zubehör dazu. Vorsicht: dieser Abschnitt ist etwas dröge.
1. Der Planer
Erst mal den Planer selbst. Ein Buch, einen Ring Planer oder einen Dori in der Größe, die für dich die richtige sein soll. Magst du es eher dünn, dann greif zu einem slim Format, wo du nicht so viel Papier einordnen musst. Oder liebst du wie ich die dicken Moppelchen? Dann sollte es ein dickes Buch, ein Ringplaner mit großen Ringen oder ein breiter Dori mit mindestens 4 Hauptgummisträngen sein.
2. Die Einlagen, Schneidemaschine, Locher
Passende Einlagen kannst du überall kaufen oder selbst machen. Einfach mal googeln. Darüber hinaus gibt es auf Etsy eine unendliche Fülle an Einlagen. Doch achtet immer auf die richtige Größe. Besonders die Amerikaner haben da oft andere Formate. Ich mache mir meine Einlagen selbst. Warum? Weil ich mir so das passende Papier raussuchen kann. Ich benutze ausschließlich dickeres, glattes Papier. Weil ich gern ein kleines Handlettering einfüge, brauche ich glattes Papier. Weil ich gern darin male und mit Markern schreibe, mag ich es nicht, wenn sich etwas auf die Rückseite durchdrückt. Und weil ich von der grafischen Aufteilung einfach selbst am besten weiß, wie es für mich am besten ist. Ich bin da einfach etwas speziell 😉
Wenn du auch eigene Einlagen machen willst oder aber, wenn du bei einem Ringplaner etwas eigenes dazu einordnen willst, dann brauchst du eine Papierschneidemaschine und einen speziellen Locher für dein Ringsystem. Bei mir sind es die Filofax Locher, die man bei Amazon findet (einfach Filofax Locher in die Suche eingeben).
3. Schablonen
Wenn du eigene Tages-, Wochen- oder Monatsübersichten erstellen willst oder wenn du mit vielen Symbolen arbeitest, wie ich, dann hol dir am besten ein paar Schablonen. Damit kannst du schnell eigene Übersichten erstellen oder Symbole malen. Es gibt sie aus festem Metall oder als weiche Plastikschablonen. Für meine Wochenübersicht im Personal Planer nutze ich diese Schablonen- ich habe 2 davon und auf den Fotos siehst du den Unterschied. Weil keine von beiden perfekt ist, ergänze ich sie gegenseitig bzw. mit der dritten Schablone von Jaydens Apple. Ich brauche keine Minute, um eine Wochenübersicht zu zeichnen.
Die Plastikschablonen gibt es auf etsy hier und die Metallschablonen hier
4. Stifte
Ein wunderbarer Stift zum Schreiben in der Größe passend ist für mich unverzichtbar. Ich bin ein absoluter Stiftefreak. Schon als Jugendliche habe ich ich am liebsten in der Stifteabteilung aufgehalten. Vor meinem ersten Staatsexamen hab ich mir dann meinen ersten Mont Blanc Füller gekauft. Ich benutze ihn heute noch. Mittlerweile ist die Marke Caran D´Ache meine Lieblingsmarke. Ich bin total in die silbernen Kugelschreiber und Roller Pens verliebt. Jeden Tag erfreue ich mich daran. Ich schreibe gern mit ihnen und ich seh sie mir gerne an. Das sind die Stifte, mit denen ich in meinen Planern schreibe.
Aber ich brauche noch andere Stifte. Mein Handlettering Stift für alles im Planer ist der Fudenosuke Pen. Damit kann ich super kleine Handletterings einfügen. Und ein Gelstift für das Aufzeichnen der Schablonen und Symbole- der Pentel Tradio 05. Ohne den geht´s nicht.
Dann kommen die ganzen farbigen Stifte dazu. Von breiten Textmarkern über Filzstifte und Aquarellstifte- hier geht es dann ins Uferlose. Finde es selbst heraus, womit du am liebsten malst. Es gibt unendlich viele Stifte!
5. Und was zum Dekorieren
Willst du deine Aufzeichnungen mit ein bisschen Deko verschönern, dann ist auch hier deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Versuch es selbst und finde heraus, was dir gefällt. Mit der Zeit wirst du deinen eigenen Stil finden und auch wieder ändern. Für mich geht es nicht ohne Stempel, Masking Tape und Sticker, die ich mir selbst zeichne. Das mache ich ab und zu abends auch meinem iPad, bringe dann alle möglichen Minizeichnungen mit Photoshop auf eine Seite und drucke die dann auf selbstklebendes, weißes DIN A4 Papier aus. So kann ich dann nach Bedarf einzelne Sticker rausschneiden und einkleben. Du kannst sie dir gerne in meinem PEPE Shop kaufen. Dort gibt es auch ganz viel anderen Planer Schnickschnack 😉
Die Welt der Sticker ist unendlich! Es gibt sie überall und für alles. Gib einfach mal das Wort Sticker in Google oder Etsy ein 😉
Wenn du auch gerne Trennblätter selber machen willst, dann empfehle ich dir die Anschaffung eines Laminiergeräts. Damit kannst du Dashboards, Register oder Trennstreifen bzw. Lesezeichen selber machen. Und wenn du dir schöne Motive auf Transparentpapier ausdrucken willst, dann solltest du dir auch einen Farbdrucker überlegen. Du kannst aber natürlich diese sog. Vellums auch kaufen. Sie sind wunderschön!
Zum Abschluss gibt es noch die Charms. Diese kleinen Dinger, die oben aus dem Planer rausschauen. Sie sind nicht nur dazu da, schön auszusehen, sondern auch praktische Einmerker, mit deren Hilfe du dich in deinem Planer schneller zurechtfinden kannst.
Wie plane ich?
So, jetzt haben wir uns mit der Theorie genug befasst. Zeit, dass ich euch zeige, wie es dann in der Praxis geht.
Als erstes brauche ich weißes Papier, um die Einlagen zu fertigen. Ich nehme das glatte Papier von Clairefontaine mit 100g. Das schneide ich für meinen Dori im B6 Format zu bzw. für meinen Ringplaner im Personal Wide Format. Das Heft für den B6 Dori falze ich in der Mitte- fertig. Ich befestige es lediglich durch den Gummi des Doris ohne Heftklammern. Das hält genug. Die Einlagen für den Ring Planer werden gelocht.
Jetzt male ich die Monats- und Wochenübersichten auf (wobei ich mir zum Herbst schon das ganze nächste Jahr als Monatsübersicht fertige). Dazu nutze ich die Schablonen, die ich oben gezeigt habe, bei meinem Ring Planer. Auf den Fotos seht ihr die Schablone und wie es dann fertig aufgemalt aussieht. Das ist die Wochenübersicht in meinem Job Planer. Ich komme hier am besten mit der Wochenübersicht klar, denn durch die vielen verschiedenen Arbeiten, die jeden Tag unerwartet zu erledigen sind, kann ich nicht jeden Tag genau im Voraus planen. Ich habe lediglich eine wöchentliche to do Liste, die ich schaffen sollte, egal an welchem Wochentag. Wichtiges wird durch einen Rahmen markiert. Am Ende des Tages trage ich Arbeiten nach, die unerwartet waren und erledigt sind.
Bei meinem Dori hab ich mir meine Wochenübersicht selbst mit Hilfe von Photoshop erstellt und dann auf meinem Lieblingspapier ausgedruckt. Dazu brauchst du etwas gestalterisches Geschick und solltest mit deinem Drucker umgehen können. Man kann sich diese Wochenübersicht auch mit Hilfe einer Schablone aufzeichnen oder gleich fertig gedruckt bestellen. Oben ist der Kalenderbereich, darunter die täglichen Dinge, die erledigt werden müssen oder die ich einfach erledigt habe 😉
Der Blankozustand einer Wochenübersicht nennt sich „before the pen“ also bevor du deine Notizen reinschreibst. Ich plane die kommende Woche im Voraus am Wochenende, wenn Zeit ist. Sowohl in meinem Dori für alles Private wie auch im Personal Ring Planer für den Job. Wichtige to dos haben die Priorität sowie Termine, die ich einhalten muss. Der Rest ergibt sich dann täglich und kommt hinzu. Manches trage ich im Nachhinein ein. Und zwischendurch oder am Ende der Woche füge ich ein bisschen Deko und Handletterings ein. Am Ende der Woche sehe ich, was ich geschafft habe. Ein tolles Gefühl! Und ich mag, wie sich mein Planer mit meinem Leben füllt. Woche für Woche.
Das Herzstück meiner Planung befindet sich in meinem „für alles“ Dori Planer und ist die Monatsübersicht. Hier werden alle Termine eingetragen. Der klassische Terminkalender also. Wo muss ich wann hin? Wann fahren wir weg oder bekommen Besuch? Geburtstage, Turniere, einfach alles. Diesen Teil hab ich immer bei mir, ich trage also meinen Dori B6 immer bei mir. Auch, wenn ich nur mal schnell wohin gehe. Termine ins Handy eintragen kommt für mich nicht in Frage. Irgendwie vertraue ich der Technik nicht 😉 Nur was in meiner Monatsübersicht steht, ist ein echter Termin! Diese Termine trage ich dann Woche für Woche in meine Wochenplanung ein und weiß dann, wie viel Zeit für alles andere bleibt. Die Dinge, die erledigt werden müssen, plane ich dann um die Termine herum. Mit der Zeit weiß ich auch, ob ich nach einer Massage noch den nötigen Drive haben werde, um etwas zu nähen. Wohl nicht 😉
Weil ich ein absoluter Zahlenfreak bin und gerne Statistiken mache, tracke ich unheimlich gern. Ich hab mir dazu eine eigene Monatsübersicht erstellt, die rein aus Symbolen besteht. Sie sagt mir alles über die dinge, die ich gerne wissen möchte. Mit einem Blick. Was welches Symbol zu bedeuten hat, hab ich anhand einer kleinen Legende aufgezeichnet und nach kurzer Zeit weiß ich es auch ohne Legende. Eine tolle Möglichkeit, Dinge im Auge zu behalten. Du kannst z.B. tracken, ob du auch täglich genügend Wasser trinkst oder genügend Stunden schläfst. Das ist echt spannend. Es gibt auch beruflich so viel Interessantes, was man verfolgen und aufzeichnen kann. Eine gewisse Leidenschaft für Statistik sollte aber vorhanden sein. Ein ganz persönlicher Tick hat sich bei mir über die Jahre auch entwickelt: ich zeichne meine Outfits auf! Nur je 2 bis 3 pro Woche, aber dazu habe ich eine tolle Schablone auf Etsy von Jaydens Apple gefunden (dort gibt es überhaupt die besten Schablonen) und finde sie einfach nur genial. Mich entspannt das und am Ende sieht es auch noch witzig aus.
Anhand der verschiedenen Hefte in meinem Dori bzw. der Abteilungen in meinem Ring Planer kann ich einzelne Bereiche voneinander trennen. Kernstück in meinem Dori Planer sind mein Terminkalender in Monatsübersicht und mein Wochenkalender. Weitere 6 Hefte nehmen meine Aufzeichnungen über spezielle Projekte auf, wie z.b. ein Heft für Ideen, was ich in der nächsten Zeit privat oder beruflich machen möchte, Farbpaletten, die mir gefallen, Interior Ideen und Umgestaltungen oder Anschaffungen, Skizzen für neue Produkte, eine was-will-ich-Stricken Liste, Restaurantbewertungen, wo ich war und so weiter. Jedes Heft (oder zumindest ein halbes) ist ein einzelner Bereich, der für mich in diesem Moment eine Rolle spielt. Ein Heft z.B. behält für mich den Überblick über alle Online Bestellungen. Ich bin definitiv ein Online Shopper.
Ein Planer ist nie fertig. Ich füge immer wieder Lesezeichen, Zeichnungen auf Transparentpapier (sog. Vellums) oder Ausschnitte aus Zeitungen hinzu. So wächst der Inhalt meiner Planer also mit der Zeit mit. Wenn ich Zeit und Lust habe, male ich abends auf meinem iPad kleine Zeichnungen, die dann wieder als Sticker auf einem neuen Blatt erscheinen und darauf warten, eingeklebt zu werden. Masking Tape kommt ab und zu auch noch dazu und wenn ich ganz gut drauf bin, auch mal eine kleine Aquarellzeichnung.
Alles in allem mein privates und berufliches Leben auf Papier. Wenn ich darin blättere, dann gefällt mir, was ich sehe. Ich bin zufrieden. Ich habe das Gefühl, alles im Griff zu haben und bin gespannt, wohin mich mein Leben noch führen wird. Es ist also am Ende eine Art modernes Tagebuch. Das ist Planning für mich.
Hallo eure Sachen sind toll
Hallo Pepe,
verrätst du auch woher du deine Schablonen hast – die oben im Beitrag vorkommen?
Hallo Gudrun,
gerne- ich dachte, ich hätte sie verlinkt, doch hab ich nur den Namen des Shops genannt. Die Metallschablonen sind von Jaydens Apple auf etsy, hier der Link:
https://www.etsy.com/de/shop/JaydensApple?ref=ss_profile
Und die Plastikschablonen hab ich hier auf etsy gefunden:
https://www.etsy.com/de/shop/FunForYourPlanner
Liebe Grüße
Pepe