

Lasst uns über Leder sprechen
Nicht jeder ist mit Leder so vertraut, wie wir. Wir arbeiten täglich mit diesem wunderschönen Naturprodukt und kennen es nach über 10 Jahren ganz gut. Man könnte sagen, wir sind Freunde geworden.
Das ist aber bei vielen von euch anders. Ihr kommt vielleicht zum ersten Mal mit Leder in Berührung und es zieht euch wie uns in seinen Bann. Damit ihr auch Freunde (fürs Leben oder zumindest für eine lange Zeit) werdet, verraten wir euch hier ein paar Geheimnisse.

Wieso altern/ verschmutzen vor allem Geldbörsen unterschiedlich schnell?
Nicht alle Geldbörsen sind gleich hinsichtlich Abnutzung und Verschmutzung. Bei Geldbörsen, die jeden Tag mehrmals durch unsere Hände gehen, liegt das in erster Linie an der Besitzerin selbst, wie schnell ihre Geldbörse abgenutzt und nicht mehr schön aussieht. Das liegt zum einen an der Feuchtigkeit der Handflächen (jeder Schweiß hat andere Inhaltsstoffe), wie oft die Hände eingecremt werden und letztlich wie mit der Geldbörse umgegangen wird. Schiebt man sie ständig in die Tasche an einem scheuernden Metallreißverschluss vorbei? Liegt sie oft in der Jackentasche einer schwarzen Lederjacke, die eventuell abfärbt? Oder klemmt sie die Trägerin gern unter die Achseln, auch wenn sie eine (abfärbende) Jacke trägt?
Das alles sind Variablen, die berücksichtigt werden müssen. Und es hat nichts mit schlampig oder ordentlich oder Sorgfalt im Umgang zu tun.

Wie empfindlich sind die verschiedenen Ledersorten und die hellen Farben?
Leder ist nicht gleich Leder. Am unempfindlichsten ist unser grobporiges Leder. Es hat eine feine Beschichtung und macht einiges mit. Ab und zu mit Lederfett einfetten und nachpolieren. Das reicht für lange Zeit. Dann folgen glatte Nappaleder, die etwas empfindlicher auf Kratzer reagieren. Auch hier hilft Fett oft.
Geprägte Leder sind oft sehr fest und starr. Und deshalb kann mal etwas absplittern oder brechen, wenn man es nicht durch Fett geschmeidig hält. Aber auch unempfindlich, da sie oft leicht beschichtet sind.
Vorsicht bei Lackleder! Es mag keine kratzigen Gesellen in seiner Nähe und wenn es warm ist, nimmt es gern Schriften, Farben oder alles aus seiner direkten Umgebung an. Es ist ein wahres Magnet an Anziehung. Bitte bei Sonne/ Wärme (auch Körperwärme!) immer separat aufbewahren. Dafür leicht zu reinigen: ein feuchter Lappen mit ein bisschen Spüli reicht schon.
Bei Geldbörsen aus (Kuh- und Ziegen-)Fell lässt es sich nicht verhindern, dass mit der Zeit und Nutzung alle Haare ausfallen werden besonders dort, wo oft gegriffen wird. Es entstehen kahle Stellen wie bei unserer Kopfhaut, wenn wir Haarausfall haben. Zum Reinigen deshalb einfach ein bisschen sanft ausbürsten.
Und dann gibt´s noch Wildleder. So samtig weich es auch ist, die offenen Poren nehmen schnell unser Handfett/ Schweiß auf und bilden die sogenannte Patina: speckiges, glattgegriffenes Leder. Es gibt spezielle Wildlederbürsten zum Reinigen in guten Schuhläden, die das Wildleder wieder aufrauen und Schmutz ausbürsten.
Und natürlich sieht man Schmutz oder Fett oder Kugelschreiber auf hellen Farben schneller und deutlicher als auf dunklen. Das ist bei einem weißen und schwarzen Ledersofa ja ähnlich. Aber sagen wir mal so: wessen Schuhe auch nach Monaten Gebrauch noch wie neu aussehen und nicht runtergetragen, die Farbe verloren und ausgelascht sind, der kann sich auch an eine helle Lederfarbe wagen ;-)
Übrigens: gegen Kugelschreiber hilft nichts. Wer es besser weiß, bitte sofort an uns weitersagen (was dagegen hilft)!

Wie reinige ich Leder?
Leder lässt sich am besten mit reinem Schmutzradierer aus dem Drogeriemarkt reinigen, besonders das Münzfach unserer ELLI erstrahlt damit wieder neuem Glanz.
Manchmal hilft auch ein Babyfeuchttuch gegen leichten Schmutz.
Unser Tipp ist transparentes Lederfett aus dem Schuhladen. Damit bekommt man leichten Schmutz weg und gibt dem Leder gleichzeitig seine Gescheidigkeit zurück, die es braucht um lange schön zu bleiben. Wir cremen uns ja auch ein -) Und mit einem trockenen Tuch nachpolieren. Das imprägniert.
Also gib nicht dem Leder die Schuld, wenn es nach kurzer Zeit nicht mehr so wie am Anfang ausschaut. Schau, was du eventuell in deinem Umgang damit verbessern oder wie du es besser pflegen kannst.
Und gib bitte auch nicht uns die Schuld. Wir stellen das Leder ja nicht her sondern verarbeiten es nur. Und das tun wir ordentlich.